Meine Großeltern waren echte Berliner. Dort geboren, dort gestorben. Sie wollten nie wo anders sein. Für mich gab es eine Zeit, da wollte ich einfach nur weit weg sein – und konnte mir nicht vorstellen dort zu leben. Dann wollte ich unbedingt hin – und es hat sich aus beruflichen Gründen nie ergeben. Jetzt genieße ich es, hin und wieder einen Ausflug in die große Stadt zu machen. Laut, dreckig, modern. Hier findet man einfach alles. Und ich liebe es, querfeldein zu laufen, mich treiben zu lassen und nach ein paar Leckereien Ausschau zu halten…
Das rohe Berlin
(Update 2021: Im November bin ich tatsächlich nach Berlin gezogen – wohne jetzt also endlich in der Stadt meiner Großeltern!) Ohne Sushi geht’s natürlich auch beim Berlin-Besuch nicht. Diesmal probiere ich das Xigon am Petersburger Platz 2. Hier kann man schön drinnen und draußen sitzen, da die Hauptstraße durch einen kleinen Park abgeschnitten ist. Der warme Herbstabend lässt es mich draußen probieren – dann kommt ein Regenschauer… Der Laden ist hübsch-rustikal eingerichtet. Ich erfahre, dass die Besitzerin ihn von ihrer Mutter übernommen und ganz neu gestaltet hat. Sehr gelungen! Und jetzt zum Essen: Das Sushi und auch das Lachstatar sind sauber und ansprechend angerichtet. Alles schmeckt frisch und lecker. Kleines positives Extra: In der Limonade steckt ein Strohhalm aus Glas! Auf jeden Fall zu empfehlen.


Prenzlauer Berg ist kulinarisch gesehen Vietnam-City. Hier gibt es Pho, also die vietnamesische Suppe, und alles andere Asiatische an jeder Ecke! Bei meinem letzten Berlin-Besuch war ich im Akemi. Da war es sehr lecker. Gleich um die Ecke, in der ehemaligen Bryk-Bar findet ihr jetzt die The Pho Bar. Da es dann doch einmal richtig doll regnet, ist die heiße Suppe perfekt. Sie ist würzig und scharf, die Zutaten sind frisch. Die Bedienung ist niedlich. Dass er mir den Weißwein im Sektglas serviert, sei ihm verziehen. So richtige Gastro-Profis sucht man wie die Nadel im Heuhaufen…
System-Gastro und Hotel-Bar-Food


Das Ma’Loa ist ein Franchise. Vielleicht sollte ich eines aufmachen…?!? Poké Bowl mag ich ja sehr. Und ich habe sie schon ganz oft selbst gemacht. In Berlin habe ich mir mal so einen Laden angesehen. Und ihn – Filiale Oranienstraße 187 – für sehr gut befunden. Die Zutaten sind appetitlich in der Vitrine angerichtet. Man kann sich an der Menütafel orientieren oder sich die Bowl selbst zusammenstellen (dass ich diese Art der Bestellung immer etwas ermüdend finde, ist irgendwie mein Problem…). Ich entscheide mich für Sushireis als Basis. Für Edamame und Wakame. Für Lachs und Avocado. Für eine Soße und Koriander. Und noch für Allerlei, was ich inzwischen vergessen habe… Das Essen ist leicht und schmeckt. Herrlich!
Es bleibt roh. Im New Berlin Hotel, in dem ich abgestiegen bin (ich hoffe, die bekommen das mit den Safes in den Griff!), gibt es auch ein Restaurant. Das Grill by Boston hat sich auf Fleisch spezialisiert. Und weil ich es roh mag – probiere ich das Tatar. Die Zutaten sind hübsch auf dem Teller ansortiert. Die Pommes (nicht im Bild) sind schön kross. Alles zusammen macht mir richtig viel Spaß! Und die Steaks am Nachbartisch sehen ebenfalls zum Niederknien aus (Update: Das Grill by Bosten gibt es hier im Hotel nicht mehr!).