Genuss-Ausflug nach Worms

In den letzten Wochen ist ein bisschen wenig Zeit fürs große Kochen, Essen – und darüber berichten. Immerhin sind die geliebten Plätzchen für die Saison 2019 gebacken (Den Link zu meinen Lieblingen pack ich euch hier rein). Mal sehen, ob sie bis Weihnachten reichen… Doch jetzt zum Anlass für diesen fleischigen Post. In dieser Woche kamen Arbeit und privater Genuss passgenau zusammen. Ich war in Worms in der Metzgerei David. Jürgen David ist dort (und in ganz Deutschland) DER Dry Aged Beef-Experte. Sein Reifeschrank fürs Rindfleisch ist mindestens so groß wie mein Wohnzimmer… Jetzt hat er sein erstes Buch „Butcher’s Revolution“ (Tre Torri Verlag) veröffentlicht – und daraus für mich und ein paar andere etwas zubereitet!

Metzgerei Jürgen David in Worms

WERBUNG. Im Gegensatz zu sonst IMMER, habe ich das Essen, dass ich hier heute vorstelle, nicht selbst bezahlt, da es ein geschäftlicher PR-Termin war. Da es mich total überzeugt hat, möchte ich es euch aber nicht vorenthalten.

Zur Vorstellung von „Butcher’s Revolution“ in Jürgen Davids Hall of Beef gibt es in der ersten Runde ein Pastrami Sandwich. Woher weiß der Metzger denn, dass ich Pastrami liebe?!? Weiß er natürlich nicht. Aber diese Art Rindfleisch zuzubereiten – es wird gepökelt & geräuchert –, gefällt mir sehr. Ursprünglich kam es mal mit jüdischen Auswanderern in die USA – und ist da schon ziemlich lange sehr beliebt. Heute gibt es diese Art der Zubereitung auch hierzulande häufiger. In Deutschland sind im Gegenzug die Rippchen vom Schwein bekannt und beliebt. Aber das Gericht funktioniert bei Jürgen David auch vom Rind. Ziemlich gut sogar. Allerdings braucht ihr schon einen richtig guten Metzger, um sie zu bekommen… Und vielleicht einen Smoker. Denn darin lassen sie sich ganz wunderbar zubereiten.

Geht Fleisch heute noch?

Also gut, eine Leberknödel-Expertin bin ich nicht. Die habe ich noch nie selbst gemacht und auch noch nie bestellt… Da ich aber Leber esse, gibt es keinen Grund, nicht zu kosten! Und der duftet so gut. Schmecken tut er auch, der kleine Kerl. Und die anderen Food-Experten am Tisch – allesamt Journalisten, Buchautoren und Blogger – sind sich einig, sie haben noch nie einen so guten Leberknödel gegessen. Na dann!

Kann man heute noch Fleisch essen? Diese Frage stellen sich ja viele. Und die Antwort ist natürlich nicht so leicht zu beantworten. Wer verzichten möchte, darf das sehr gerne tun. Denn dafür gibt es gute Gründe. Doch wer den Geschmack von echtem Fleisch (die ganzen Fake-Fleisch-Varianten haben mich bisher nicht restlos überzeugt. Nicht vom  Geschmack und vor allem nicht in Bezug auf die Zutaten) nicht missen will, sollte sich zumindest über die Herkunft und Aufzucht der Tiere Gedanken machen. Das gilt natürlich nicht nur für Rinder. Jürgen David ist ein Fan von Grasfütterung. Das heißt, die  Rinder, die er einkauft, stehen ihr Leben lang auf einer Weide und genießen das frische grüne Gras. Diese Fütterung macht sie nicht schnell dick und fett… Und so kosten die Stücke auch immer ein wenig mehr. Darum gilt für mich: Lieber weniger und dafür was Ordentliches. In Worms kam ich in den Genuss Fleisch vom Angus zu kosten, einmal aus Deutschland, einmal aus Irland und einmal aus Schottland. Und ja, sie waren alle etwas anders. Verrückt. Jürgen David hat daher ein Aromen-Rad entwickelt. Damit lassen sich Fleisch-Sorten ähnlich wie Wein oder Whiskey nach Geschmack sortieren. Sehr interessant.