Er ist sicher einer der bekanntesten Köche weltweit: Jamie Oliver. Die meisten kennen ihn aus dem TV oder von seinen Kochbüchern und seinem Koch-Magazin. Auch ich habe so ziemlich jedes seiner Bücher in der Küche stehen. Gerade habe ich eines seiner Restaurants in London besucht. War’s lecker? Lest selbst!

Jamie’s Italian Greenwich, London
Jamie Oliver hat Restaurants in ganz Großbritannien – und vor allem eine Vielzahl in London. Hier gibt es sein „Fifteen“, das „Jamie’s Union Jack“ mitten in Covent Garden, das „Barbecoa“ (dazu später noch ein bisschen mehr) oder mehrere Filialen von „Jamie’s Italian „– die es übrigens auch bald in Deutschland geben soll… Für mich ging’s diesmal ins Jamie’s Italian Greenwich.
Der Laden befindet sich im Zentrum von Greenwich, einem hübschen und ruhigen Stadtteil von London, ganz in der Nähe des Bootsanlegers an der Themse, von Queen’s House und dem Royal Observatory. Wer hier ein bisschen spaziert, kann ihn gar nicht verfehlen, auch wenn der Schriftzug auf den Fenstern fast ein bisschen untergeht. Die blaue Hausfassade ist dennoch schon einmal ein ziemlich knalliger Hingucker.
Wenn man ins Restaurant kommt, wird man gleich freundlich begrüßt und an einen freien Tisch geführt. Es gibt zwei Gasträume. Einen, der ein bisschen wie ein Wohnzimmer aussieht und zur Straße hinaus geht. Und einen großen, der etwas von einem Wintergarten hat und sich im hinteren Teil des Hauses befindet.
Mein Tisch ist im hinteren Teil, der fast komplett verglast ist. Sogar aus dem Dach kann man nach draußen schauen – und diesen tollen blauen Himmel bewundern (also heute scheint jedenfalls die Sonne!). Der Raum ist groß und zur Mittagszeit gut gefüllt. Es ist ein bisschen laut und wuselig, aber die Stimmung ist dennoch entspannt. Wozu auch chillige Musik beiträgt.
Mein Kellner ist ein schicker Kerl mit sehr zuvorkommendem Auftreten. Er kümmert sich um mehrere Tische, ist aber da, wenn ich ihn brauche. Und ich brauche ihn ziemlich schnell, denn ich entscheide mich ohne weiteren Blick in die Karte! Auf der Tafel, die mir gegenüber an der Wand hängt, sind selbst gemachte Spaghetti mit Muscheln angekündigt. Eine meiner Leibspeisen – da kann ich nicht widerstehen! Zudem steht dabei, dass das Rezept von Gennaro Contaldo ist, Jamies Lehrmeister, den mann auch schon in seiner TV-Show zu sehen bekam. Zur Pasta bestelle ich Wasser und einen Pinot Grigio Rosé, der so sommerlich schmeckt, dass er schön zum blauen Himmel über mir passt.

Pasta Vongole, Jamie’s Italian Greenwich
Das Essen kommt prompt, was ich gut finde. Denn es ist ja Mittagszeit – und nicht jeder ist wie ich im Urlaubsmodus. Die selbst gemachten Spaghetti haben genau die richtige Konsistenz. Die Soße aus viel Knoblauch, Weißwein und Chili ist sehr würzig. Und die Muscheln sind frisch und schmackhaft. Den Parmesan bekomme ich am Tisch frisch draufgehobelt. Die Portion ist nicht gerade riesig, macht aber satt. Und schmeckt mir einfach vorzüglich!

Schinken und Co., Jamie’s Italian Greenwich
Beim Essen blicke ich u.a. auf Fotos von Jamie Oliver, andere schmausende Gäste und diese tolle „Bar“. Hier hängt einiges, was mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Die Küche ist übrigens auch offen, man sieht eine Menge Leute fleißig arbeiten ;-)
Hier (wie in vielen anderen Restaurants der Stadt) wird schon Anfang Oktober mächtig daran erinnert, dass die Weihnachtsfeiertage vor der Tür stehen – und es einen guten Grund zum Feiern gibt. Wer also mag, kann hier mit der Firma seine Weihnachtsfeier abhalten. Ich hätte da schon Lust drauf, der Weg nach Greenwich ist vielleicht nur ein kleines bisschen zu weit. Schade eigentlich…
Mein Fazit
Das Jamie’s Italian Greenwich ist groß und dennoch gemütlich. Man sitzt sehr gut, die Musik hat die richtige Lautstärke und die Gäste sind fröhlich. Es ist kein Sterne-Lokal und darum geht es hier auch leger und lässig zu. Mein Essen ist sehr gut – und die Portion Pasta zu 7,50 Pfund auch völlig okay im Preis. Der Wein ist lecker und der Service toll.
Und dann gibt’s noch eines: den Service. Der ist fantastisch. Der Kellner ist zuvorkommend, freundlich und schnell. Nichts finde ich schlimmer als irgendwo doof rumzusitzen, weil das Personal andere Sorgen hat… Und als ich die Toilette gesucht habe, hat eine Köchin, die gerade auf dem Weg in die Vorratskammer (siehe Foto) war, mir den Weg bis vor die Tür gezeigt. Mit einem Lächeln im Gesicht. Dass auch die Toilettenräume stylisch (und natürlich sehr sauber) sind, versteht sich…

Barbecoa & St Pauls, London 2014
Und das scheint mir keine Ausnahme. Vor zwei Jahren war ich schon einmal in einem Restaurant von Jamie Oliver. Im Barbecoa. Das „Steakhouse“ bei St Pauls mitten in London geht schon eher in die exklusive Richtung. Hier sollte man auch unbedingt vorab reservieren. Das Essen hat meiner Freundin Heike und mir damals sehr geschmeckt – wir hatten Vorspeise, Hauptgang und den besten Nachtisch, den ich jemals gegessen habe! Aber noch mehr waren wir auch hier vom Service beeindruckt. Vom Empfang über die Tischkellnerin, den Abräum-Service bis hin zu den Jungs in der Küche, auch die kann man im Barbecoa beim Arbeiten beobachten.
Somit gibt es eine doppelte Empfehlung – eine für den leckeren Italiener für zwischendurch und eine für den Fleischtempel für den besonderen Anlass!
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