Stadtrundgang: Paris

Paris im Frühling. Mit dem Zug bin ich von Karlsruhe in 2,5 Stunden mitten in der Stadt. Familie habe ich dort auch. Also los. Keine Ausreden mehr. Hier kommt ein kleiner Eindruck zu meiner ersten Begegnung mit der Stadt der Liebe, ein paar Tipps inklusive. Kommt mal mit!

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Unterkunft mit Aussicht, Paris

Könnt ihr ihn erkennen? Ganz da hinten steht der Eiffelturm. Mit seinen 324 Metern sieht man ihn natürlich von so gut wie jedem Punkt in der Stadt. Und doch freue ich mich riesig über die Aussicht vom Balkon meiner Cousine – die den La Tour Eiffel jeden Tag so bestaunen kann :-) Besonderes Highlight: Wenn er nachts mit rhythmisch wechselnden Lichtern beleuchtet wird, ist er gleich doppelt so schön.

Paris ist zauberhaft. Überall sind traumhafte Ecken zu entdecken. Jetzt im Frühling blühen die Blumen in den Parks und alles ist wunderbar grün. Sogar mitten in der Mitte, gleich neben Nortre-Dame, dem gothischen Sakralbau „unserer lieben Frau“, auf der Île de la Cité (Foto unten).

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Schönheit an der Seine: Paris

So viel auf einen Fleck

Die Île de la Cité ist eine Binneninsel in der Seine. Und der älteste Stadtteil von Paris. Neben Notre-Dame erlaufe ich mir hier das Palais de la Cité, u.a. auch Justizpalast und bis ins 14. Jahrhundert Residenz der französsischen Könige. Im Gefängnisteil des Gebäudes, in einer wirklich schäbigen Zelle wartete z.B. Frankreichs Königin Marie Antoinette auf ihre Hinrichtung. Ein paar Schritte über die Brücke Notre-Dame – und ich bin in England. Oder doch nicht? Hier finde ich Shakespeare and Company, einen der bedeutendsten Buchläden von Paris. Und der ist voller englischsprachiger Literatur!

Ein wenig weiter die Seine hinunter steht er – der Eiffelturm. Kaum zu glauben, dass die „Eiserne Dame“, die extra zur Weltausstellung 1889 errichtet wurde, anfangs auf heftigen Widerstand stieß. Intellektuelle und Künster (u.a. der Schriftsteller Alexandre Dumas) liefen Sturm gegen das „Ungetüm“. Sie ließen sich nur beruhigen, da man ihnen fest versprach, das Stahlmonster nach dem Ende der Weltausstellung wieder abzutragen… Heute kommen rund 7 Mio Besucher pro Jahr, um das Wahrzeichen der Stadt zu sehen. Und keiner käme mehr auf die Idee, den Eiffelturm abzutragen! Rauf auf den Eiffelturm kommt ihr an 365 Tagen pro Jahr, das Ticket nach ganz oben kostet 17 € – und der Ausblick ist einfach unbezahlbar (Stand: Juni 2017/Foto oben)!

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Marché aux Fleurs, Paris

Noch einmal kurz zurück auf die Île de la Cité. Hortensienfans kommen hier im Frühjahr voll auf ihre Kosten! Und auch sonst ist hier Maché aux Fleurs – Blumenmarkt. Aber Achtung: Hier werden auch Vögel aller Art und andere Kleintiere aus engen Käfigen heraus verkauft. Das ist vielleicht nichts für zarte Seelen.

Also lieber schnell rüber auf die Île Saint Louis. Denn hier bei Berthillon gibt es mit Abstand das beste Eis in der Stadt. Und auch wenn die Schlange vor dem kleinen Laden recht lang ist, das Warten lohnt sich! Glaubt mir: Ich habe es für euch getestet, mehr gibt’s im Genuss Quartett. Wem der Sinn weniger nach Süßigkeiten steht, der schaut sich mal um, während die anderen anstehen. Denn hier präsentieren Straßenkünstler allerhand Akrobatik und auch ein wenig Schabernack. Mit dem Eis in der Hand gehe ich lieber weiter durch die engen Gassen der Stadt-Insel und dann wieder über eine der vielen Brücken. Einfach herrlich!

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Blick über die Seine auf Notre Dame, Paris

Künstlerviertel Montmartre

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Jardin des Abbesses, Paris

Hoch hinaus geht es im Stadtteil Montmartere. Auf den Märtyrer-Hügel, die höchste natürliche Erhebung der Stadt. Und so genieße ich von hier aus einen weiteren tollen Ausblick auf Paris. Wer lieber nicht laufen möchte, kann auch die Standseilbahn nach oben nehmen!

Hier in Montmartre kommt einiges zusammen: Sacré-Cœur de Montmartre, das neobyzantinische Bau-Meisterwerk. Kleine versteckte Parks (Foto links). Künstler. Und Rotlichtviertel. Es lohnt also unbedingt, diesen Stadtteil einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Da gibt es einiges zu entdecken, was genau lest ihr HIER.

Ein weiteres Highlight ist der Friedhof Montmartre. Aktuell bietet er 20.000 Gräber, etwa 500 Beerdigungen gehen hier pro Jahr über die Bühne. Und das kann man ruhig wörtlich nehmen. Denn ganz im Gegensatz zu unseren klassischen Grabsteinen, wird richtig dick aufgetragen. Kleine bis riesige Kappellen oder kunstvolle Statuen scheinen fast ein Muss zu sein! Auf dem Friedhof Montmartre liegen zudem einige Persönlichkeiten – zum Beispiel der deutsche Schriftsteller Heinrich Heine (1797–1856).

Sehen oder nicht sehen, das ist hier die Frage?!

Der Louvre. Kann man nach Paris fahren, ohne den Louvre zu sehen? Kann man nicht, dnek ich mir. Der Louvre ist immerhin das drittgrößte Museum der Welt. Hier gibt es Bilder aller Epochen, griechische Skulpturen, französische Kronjuwelen und noch so viel mehr. Und es gibt hier Menschen. Das Kunstmuseum besuchen rund 10 Mio Leute pro Jahr. 10 Mio. Und so ist es schließlich doch eine Überlegung wert, den Louvre links liegen zu lassen. Man kann ihn einfach nicht genießen oder gar richtig würdigen. Unten seht ihr ein Foto der Mona Lisa von da Vinci. Ihr seht nichts? Das ist kein Zufall. Und liegt nicht an euren schlechten Augen! Ich kämpfe mich auch nur mit Mühe zu ihr vor. Den Charme, den sie ausstrahlen soll, kann ich bei all den Menschen einfach nicht finden. Außerdem ist es im Louvre sooooo laut. Das energische „Pscht“ des Aufsichtspersonals verhallt da einfach ungehört…

Wer es dennoch wagen möchte, besorgt sich am besten ein Vorab-Ticket für 17 € (Stand Juni 2017). Damit müsst ihr zumindest nicht an der Schlange am Eingang anstehen!

Essen und andere Kleinigkeiten

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Zwiebelsuppe, Paris

Weil’s im Louvre so übermäßig voll ist, mache ich mich lieber wieder auf den Weg. Und gehe in ein Restaurant. Denn neben der ganzen Kultur kann man in Paris natürlich auch lecker essen. Um die Ecke vom Louvre findet ihr das La Rotonde St. Honoré, das mir zum Lunch gut gefallen hat. Als Vorspeise habe ich übrigens diese französische Zwiebelsuppe verspeist. Was zum Hauptgang auf den Teller kommt, lest ihr im Genuss Quartett ;-)

Was ich mir wirklich für einen zweiten Besuch in Paris aufheben musste, ist eine Shopping-Tour. Bei all den kulturellen Highlights bleibt diesmal einfach keine Zeit für Klamotten und Schuhe. Ziemlich ärgerlich! Wer es anders machen möchte, braucht vielleicht einen größeren Koffer zur Heimfahrt? Und auch den gibt es in der Stadt…

Und: Wenn ihr die Gelegenheit habt, dann geht mal auf einen der vielen Märkte. Ich liebe das ja. Und bin ein bisschen neidisch. Wo in Deutschland bekommt man bitte diese Auswahl an Fisch auf einem „ordinären“ Stadtteil-Wochenmarkt?!? Und da habt ihr Obst und Gemüse noch gar nicht gesehen! Aber nicht vergessen, vorher bei der Bank eures Vertrauens vorbeizugehen.

Ein bisschen außerhalb

Eigentlich gibt es in der Stadt ja schon genug zu sehen. Und doch zieht es mich auch ein bisschen vor die Tore der Metropole. Ein Highlight ist meine Tour nach Versailles. Mit einer kleinen Gruppe treffe ich mich in Paris. Dort steigen wir in den Zug – und dann tauchen wir ein in die Geschichte der französsichen Könige. Und in die der nicht ganz unumstrittenen Marie Antoinette. Mehr über sie und meinen Besuch in ihrem Zuhause lest ihr HIER.

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Schloss Versailles

Und dann sind da noch die Randbezirke, bzw. die anschließenden Städte. Eigentlich merkt man kaum, wo man Paris verlässt und wo man schon in einer ganz neuen Stadt ist. Immer entlang der Seine seht ihr zum Beispiel zauberhafte Hausboote in idyllischer Lage. Oder ihr macht es wie ich und besucht Issy-les-Moulineaux, genauer die zur Stadt gehörende Île Saint-Germain. Die ganze Insel ist ein toller Park. Ich erkunde zunächst den Turm der Figuren von Jean Dubuffet und entdecke dann noch einen kleinen Freizeitpark, Gärten, Cafés, eine Hundewiese, Spielplätze und viel mehr. Ein echtes Naherholungsgebiet mitten in der Stadt!

Ich hoffe, der Rundgang hat euch ein bisschen Lust auf Paris gemacht. Schreibt mir doch, wo es euch in der Stadt der Liebe am besten gefällt!

 

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