Strand, Berge, kleine Dörfer – und eine Großstadt. Kreta hat wirklich für jeden etwas zu bieten. Und so gibt es als Abschluss meiner Kreta-Reise-Erlebnisse einen kleinen Einblick in Griechenlands viertgrößte Stadt – und Knossos.
Und mit dem Palast von Knossos soll es auch losgehen. Am südlichen Stadtrand von Iraklio liegt die riesige Palastanlage – der Besuchermagnet der Insel. Auf den gut 20.000 qm Fläche kann man sich den riesigen Palast gut vorstellen, der 2300 Zimmer gehabt haben soll, die sich auf 5 Stockwerke verteilt haben. Die Anlage entstand ab etwa 2100 vor Christus und bot fließend Wasser und Heizungen in den Räumen! Wen interessieren da noch Mosaike und Wandbemalungen ;-)
Mein Tipp
Seht zu, dass ihr so früh am Tag wie möglich nach Knossos kommt, dann ist es noch einigermaßen leer. Wenn ihr alleine auf Entdeckungstour gehen wollt, findet ihr genügend Parkplätze in der Nähe. Der Eintritt kostet 16 Euro, inklusive Eintritt ins Archäologische Museum Iraklio (Stand Juni, 2016).

Palast von Knossos, Kreta
Auf dem Foto sieht man, dass es tatsächlich einige Stockwerke hinauf geht. Auch heute kann man in den Ruinen Zimmer sowie Balkone und Terrassen in oberen Stockwerken besichtigen. Die Räume und vor allem die Treppenhäuser waren einst kunstvoll verziert und geschmückt. Zudem gab es riesige Magazine mit mannshohen Gefäßen voller Öl, Getreide und (natürlich) Wein.
Knossos’ Geschichte ist wechselvoll. Einmal zerstörte ein Erdbeben alles und der Palast musste mühsam wieder aufgebaut werden, dann kam eine Flutwelle und auch ein riesiges Feuer soll gleich mehrere Tage lang gewütet haben. Dann ging die minoische Kultur unter und die Achäer übernahmen im 14. Jahrhundert vor Christus. 343 vor Christus zogen Soldaten aus Sparta gegen Knossos – und die Römer kamen später natürlich auch nach Kreta.
Minos, Zeus und Europa
Und ein ordentliche Stück Mythologie gibt es auch. Laut Homer regierte hier Minos, der erste Sohn von Zeus und Europa. Der sollte einen herrlichen weißen Stier, den Poseidon ihm brachte, Zeus opfern. Minos fand den Stier aber so toll, dass er ihn lieber behalten wollte. Also tauschte er das Tier einfach gegen ein anderes aus seiner Herde aus. Keine gute Idee! Zeus war so sauer, dass er die Frau von Minos „verzauberte“. Sie verliebte sich in den weißen Stier und zeugte mit ihm den Minotauros, ein menschenfressendes Ungeheuer. Und das ist nur der Anfang der Geschichte…
Von Knossos aus fährt man quasi immer gerade aus in die Stadt, das kann man nicht verfehlen. Parkplätze und -häuser sind gut ausgeschildert! Auch wenn Iraklio die größte Stadt der Insel ist und eine der größten Griechenlands findet man sich im Zentrum gut zurecht. Am venezianischen Hafen schaue ich das große Fort aus dem 16. Jahrhundert an – von außen. Hinein kann man nicht. Am Wasser entlang in Richtung Ammoudara (Westen) erreicht ihr in wenigen Minuten das Naturkundemuseum der Stadt. Vor allem für Kids ein Erlebnis, denn hier gibt es Dinosaurier! Und eine Erdbeben-Simualtion. Ich bin dann doch froh, dass es sich nur um eine Simulation handelt ;-)
An der Straße zum Hafen findet ihr die venezianische Loggia. Sie ist zwei Stockwerke hoch und im italienischem Renaissancestil erbaut – was man auch schön am Marmorfußboden in der Eingangshalle sieht. In ihr befindet sich heute das Rathaus. Ganz in der Nähe könnt ihr den Morosini-Brunnen – oder auch Löwenbrunnen – bestaunen, der über ein 15 Kilometer langes Aquädukt mit Wasser gespeist wird. Hier und in den vielen kleinen Seitenstraßen gibt es einen Haufen Cafés, Restaurants und Geschäfte. Prima für einen Einkaufsbummel mit anschließender Frape-Pause.
Auf einem typischen Touristen-Stadtplan, er hängt direkt vor der Loggia, suche ich mir den Weg zum Archäologischen Museum. Mit meiner Orientierung steht es nicht zum Besten, aber ich finde das Museum. Eintritt muss ich nicht mehr zahlen, das habe ich ja schon in Knossos erledigt. Auch hier begegne ich dem einen oder anderen Stier, denn die minoische Geschichte wird natürlich auch im Museum erzählt. Zu den tollen Ausstellungstücken gehören unter anderem Skulpturen, Geschirr, Geldstücke und Schmuck.
Vom Fort am Hafen aus kann ich Ammoudara in der Ferne sehen, den Ort, in dem mein Hotel steht. Ammoudara ist ein ganz typischer Touristenort auf Kreta. Hotels, Cafés, Restaurants… Und natürlich Strand. Es gibt hübschere Strände auf der Insel, z.B. in Matala, aber es lässt sich schon aushalten. Und Frape gibt’s natürlich auch. Und damit ist ja wohl alles easy ;-)