Karlsruhe: Geburtstags-Theater in Rüppurr

Als ich vor vier Jahren nach Karlsruhe kam, habe ich mir Rüppurr als Wohnort nicht offensiv ausgesucht. Stadtteil und Wohnung kamen mit ganz viel Glück einfach so zu mir – und so schnell bekommt mich hier auch keiner mehr weg! Ein bisschen ab vom Trubel der Innenstadt und dennoch gut angebunden, ist der südliche Stadtteil Karlsruhes nicht nur für mich ein prima Wohnort. Zum 300. Geburtstag der Stadt haben sich Bewohner, Schüler und Vereine am zweiten Juli-Wochenende etwas ganz besonderes ausgedacht…

Zunächst einmal: Rüppurr wurde erstmals 1103 erwähnt – und ist damit um einiges älter als Karlsruhe… Damals noch als „Rietburg“, was Haus am Sumpf bedeutet. Den Sumpf gibt’s heute nicht mehr, den Ort schon, auch wenn er seit 1907 nicht mehr eigenständig ist, sondern ein Teil Karlsruhes. Was Rüppurr wohl ganz gut getan hat, denn es galt bis dahin als Ort „der Armut und Lumperei“. Davon ist aktuell nichts zu merken ;-)

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Die Geister von Rüppurr, Juli 2015

Friedliche Gespenster

Die erste Station im Straßen-Theater-Stück „Rieberger Rahmbeutel“ gehörte den herumgeisternden Gespenstern vom Rüppurrer Friedhof. Über den Friedhof, der so idyllisch an der Alb gelegen ist, bin ich schon oft spaziert. Wenn ich gewusst hätte, wer da haust, hätte ich es mir vielleicht noch mal überlegt… Andererseits machten die fünf einen ganz friedlichen Eindruck und berichteten auch eher übers Feiern und Genießen, denn übers Erschrecken!

Eine der weiteren Stationen war ein hübscher Hinterhof. Hier war eine Gastwirtschaft aufgebaut, in der das Bier reichlich floss, junge Männer um die Gunst der Frauen stritten und auch Politik gemacht wurde. Man sieht, seit 1103 hat sich gar nicht so viel verändert! Sich das Theater-Stück ausgedacht und inszeniert hat Friedemann A. Nawroth. Mit von der Partie waren Schüler, Mitglieder verschiedener Vereine und Musiker aus Rüppurr. Ein riesiger Aufwand, der eine tolle zweistündige Show hervorgebracht hat!

Ein Schwätzchen

Das Foto oben zeigt übrigens die Damen des Dorfes beim Plausch – natürlich nicht beim Lästern über andere Bewohner! Während sie sich so angeregt unterhalten, waschen sie ihre Rahmbeutel aus. Mit diesen Rahmbeuteln wurde früher der Rahm vom Bauernhof auf den Wochenmarkt transportiert.

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Karlsruhe-Rüppurr, Lange Straße, Juli 2015

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